Isargebirge

Diesmal wollten wir vom Südöstlichen Rand des Isergebierges in die Sächsische Schweiz laufen. In drei Tagen. Laut Karten sind das ca. 77 km (Luftliene). In der Realität waren es knapp 120 km und fast vier Tage. Alles begann mit einer Zugfahrt durch die halbe Tschechische Republik für umgerechnet 1.33 €. Gegen Abend waren wir dann endlich da wo wir hin wollten. Nicht weit vom Bahnhof in der nähe der Zugstrecke schlugen wir unser erstes Nachtlager auf. In dieser Nacht begann es zu schneien. So kam zu den eh schon knöscheltiefen Schnee noch neuer hinzu. Diese erschwerte das gehen und somit kamen wir langsamer voran als wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Als wir uns dann um die Mittagszeit einen verschneiten nicht endend wollenden Berg hinauf quälten war unser Moral ziemlich am Boden. Doch nach unsere “Mittagspause” wurde alles besser. Es ging kaum noch Bergauf und der Schnee wurde auch langsam immer weniger. Gegen Abend wurden dann auch erste Anzeichen einer Zivilisation sichtbar, nachdem wir den ganzen Tag fast niemand begegnet waren. Alles es schließlich dunkel wurde entdeckten wir eine Waldlichtung mit einem unterstand, perfekt für unsere zweite Nacht. Am nächsten Morgen stellte ich fest das mir alle möglichen Muskeln im Bein bei jeder Bewegung schmerzten. Vor dem los laufen musste man sich erwärmen damit man einen Schritt tun könnte. Hinzu kam noch eine weiteres Problem. Nämlich das, das wir keine Karte für das Gebiet hatten welches wir als nächtest durchqueren würden. Theoretisch ging auf unsere einen Karten ein roter Wanderweg hinein und auf der anderen wieder hinaus. Das wir aber den ganzen Tag nur Zickzack durch Tschechische Städte laufen würden hatten wir uns nicht gedacht.

Am Frühenabend kamen wir dann endlich dort an wo wir eigentlich am Mittag seien wollten. Uns “Moral” verbesserte sich schlagartig als wir endlich wieder im Wald waren. Diese Nacht verbrachten wir einem kleine Waldstück zwischen Tschechicher und Deutscher Grenze. Wir wurden in der Nacht zeugen wie mehrere Leute mit Taschenlampen den Wald durchsuchten. Ob es sich dabei tatsächlich um Grenzer gehandelt hat wissen wir nicht. Am nächsten Morgen ging gleich alles viel besser. Wir kamen nach einem guten Frühstück gut voran.

Theoretisch war das unser letzter Tag. Wir wussten nicht genau wie weit wir in den letzten Tagen gelaufen waren und wir wussten nicht wie wir heute voran kommen würden. Nach der Durchquerung einiger Tschechischen Dörfer und Abkürzungen die wir mit Hilfe von Karte und Kompass vornahmen nährten wir und der Böhmische Schweiz. Doch dann kam unser “Genickbruch”. Wir mussten einer Berg hinunter welcher irgendwie nicht enden wollte. Nun begannen die Knie zu schmerzten, welche nun auch gerade aus nicht wieder aufhörte. Endlich waren wir in der Böhmische Schweiz. Wir hatten nur ein Problem es wurde langsam dunkel. Wir beschlossen so weit wie möglich an diesem Tag noch zu kommen. Gegen zwei Uhr nachts ging dann nichts mehr. Also suchten wir uns unter Sternenklaren Himmel zwischen Eichen einen Schlafplatz. Der letzte Tag des Wanderns, der Tag an dem wir eigentlich schon Dasein wollten. Wir kamen zwar nicht wirklich schnell voran aber kurz nach Mittag hatten wir die Grenze zwischen der Tschechische Republik und der BRD passiert. Als Abschluss beschlossen wir uns seit über drei Tagen mal wieder zu Waschen. In der Kirnitsch. Am Nachmittag erreichten wir schließlich den Lorenzstein wo wir einen Freund trafen welcher mit Kletterausrüstung auf uns Wartete. Nun lagen vor uns noch zwei Tage Klettern und hinter uns rund 120km.

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